Wie kam es dazu, dass Karl zum Turnier nach Aachen einlud? 

Sein Großvater, Heinrich VII, schaffte es 1312 nach vielen Konflikten mit französischen und italienischen Adeligen und Geistlichen, den Papst davon zu überzeugen, ihn zum Kaiser zu krönen. Heinrich zerstritt sich schnell wieder mit italienischen Adeligen und auch dem Papst und starb ein Jahr später unter mysteriösen Umständen.

In den Wirren danach traten verschiedene Anwärter auf den Kaiserthron auf, die Habsburger und Luxemburger waren sich jedoch uneins. Erst 1322 konnte sich Ludwig IV., ein Wittelsbacher, durchsetzen. Zuvor vertrieb er seinen habsburgischen Konkurrenten mit Unterstützung der Luxemburger.

Dabei zerstritt auch Ludwig sich aber wieder mit der Kirche, als er ohne Rücksprache mit dem Papst die Königswürde annahm und Lehen in Oberitalien vergab. 

Der kürzlich gewählte Papst Johannes XII. exkommunizierte Ludwig. 

1346 erneuerte Papst Klemens IV. den Kirchenausschluss Ludwigs und verlangte von den Kurfürsten eine Neuwahl. 

Balduin von Luxemburg, Kurfürst von Trier und Großonkel Karls, schlug diesen als Kandidaten vor. Mit den Stimmen der anderen Bischöfe von Mainz und Köln sowie des sächsischen Kurfürsten sowie Karls eigene Stimme als König von Böhmen ließ sich dann Karl zum König des heiligen römischen Reiches wählen. 

Die klassischen, richtigen Krönungsorte Aachen und Frankfurt hielten aber zu Ludwig und ließen ihn nicht herein, sodass er in Bonn gekrönt wurde. Dies trug nicht zu seiner Legitimation bei, sodass sich Ludwig weiter im Amt halten konnte. 

1347 starb Ludwig unerwartet bei der Jagd, als er vom Pferde fiel. Daraufhin suchten die Wittelsbacher nach einem Nachfolger, den sie nach einiger Suche in Günther von Schwarzburg fanden, der am richtigen Ort Frankfurt am Main im Januar 1349 gekrönt wurde. 

Nun musste Karl die Kurfürsten überzeugen und Günther absetzen.

Auch wenn er kein überzeugter Turniergänger wie sein Vater war, wusste er doch, dass man währenddessen vorzüglich Diplomatie betreiben und Einfluss nehmen konnte. 

Und so kam es, dass sich Edelleute aus dem ganzen Reich im Sommer 1349 auf den Weg nach Aachen machten.